Ryder Carroll nennt die Übung geistiger Fundus. Ich nenne diese gerne Gedankenspeicher leeren und wiederhole diese immer dann, wenn mir alles über den Kopf zu wachsen scheint – trotz Bullet Journal. Anschließend habe ich den Kopf wieder frei und Klarheit über meine Prioritäten. Ich habe einen Plan und weiß, was als Nächstes zu tun ist.
Schritt 1: Alles aufschreiben
Nimm ein DIN A4-Blatt horizontal, teile es in 3 Spalten und beschrifte diese wie folgt
- Aufgaben, an denen ich gerade arbeite
- Aufgaben, an denen ich arbeiten sollte
- Aufgaben, an denen ich arbeiten möchte
Lass deinen Gedanken dabei freien Lauf. Notiere auch alle man müsste mal…-Aufgaben. Halte die Stichpunkte kurz. Wenn dir zu einer Aufgabe direkt Sub-Aufgaben einfallen (Stichwort: Salami-Taktik), notiere diese ebenfalls. Schreibe einfach alles auf, was dir einfällt. Egal ob klein oder groß, wichtig oder unwichtig – das sortieren kommt später.
Nach der Übung könnte das Ganze wie folgt ausschauen
Schritt 2: Prioritäten setzen
Frage dich nun bei jeder Aufgabe Ist die Aufgabe unerlässlich? und Ist mir die Aufgabe wichtig? Die erste Frage betrifft zum Beispiel die Steuer. Die zweite Frage hinterfragt deine Motivation, dein WARUM. Eine meiner Lieblingsfragen, die ich im Zusammenhang mit Routinen und Perfektionismus bereits ausgiebig beschrieben habe.
Wenn die Antwort auf die beiden Fragen zweimal nein lautet, dann solltest du die Aufgabe einfach streichen. Ja, das kostest Überwindung! Gerade wir Frauen sind nicht besonders gut darin, nein zu sagen und etwas nicht zu tun. Ich weiß jedoch aus eigener Erfahrung: Nur so kannst du deine Aufgabenliste deutlich reduzieren. Auf der anderen Seite solltest du die Aufgaben priorisieren, was dir wichtig sind.
Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe für mich beschlossen, dass ich keine perfekte Hausfrau sein möchte. Verstehe mich nicht falsch! Ich mag eine saubere, ordentliche Wohnung. Doch die Hausarbeit ist eine dieser „unerlässlichen“ Aufgabe, die ich auf ein Minimum reduziere. Wie ich das mache, kannst du hier nachlesen. So schaffe ich mir mehr Freiraum für Dinge, die mir wichtig sind: Yoga, Meditation und natürlich mein Blog!
Geistiger Fundus nach Ryder Caroll vs. Brain Dump
Der Braindump ist im Bullet Journal in der Regel eine leere (Doppel)Seite. Manche nennen es auch Notizen. Hier werden Gedanken und Aufgaben unsortiert festhalten. Der Vorteil von Ryder Carrolls Übung: Aufgaben aus der Übung oben, die nach dem Priorisieren übrig bleiben, lassen sich deutlich besser auf einer Zeitachse platzieren. So wird die ToDo-Liste überschaubar und wir füllen uns weniger überfordert.
Schritt 3: Aufgaben übertragen
Aufgaben, die in der Zukunft liegen, werden in die Jahresübersicht (Futurelog) oder die Monatsübersicht (Monthly Log) übertragen. Ich notiere hier zum Beispiel, wann welche Versicherungen oder Jahres-Abos fällig sind. Viele Planer, die sich mit dem Thema Achtsamkeit beschäftigen, haben eine Ziel-Planungsseite für den kommenden Monat oder eine Monatsübersicht. Hier sind Aufgaben, die du als Nächstes angehen möchtest, bestens aufgehoben. Kurzfristige Aufgaben kommen direkt in die Wochenübersicht oder vielleicht direkt deine ToDo-Liste für heute.
Und nun schnappe dir Stift & Papier und lege los! Ich freue mich auf euer Feedback.
Das Buch zum Thema
Mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekomme ich vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.
2 Antworten
Hallo und danke für den informativen Artikel. Aber eine Nachfrage: wo kommt die Zeitleiste aufeinmal her und wie genau stelle ich sie auf? Fehlt da ein Teil im Text?
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Gesa
Hallo Gesa,
vielen dank für deinen Kommentar. Anscheinend wird das im Text nicht ganz klar. Die Zeitliste bezieht sich auf die Jahres-, Monats- und Wochenübersicht, die Ryder Carroll für seine Bullet-Journal-Methode verwendet. Mehr Infos dazu findest du hier: https://mamaliebtlisten.de/bullet-journal-grundlagen/
Du kannst allerdings auch jeden herkömmlichen Planer verwenden, um deine ToDos zu terminieren und so den Berg auf Aufgaben auf Wochen und Monate zu verteilen.
Viele Grüße
Miriam