Das Bullet Journal ist mehr als nur ein Trend – es ist eine echte Geheimwaffe, um deinen Alltag zu organisieren und kreativer zu gestalten. Vielleicht hast du schon von diesem cleveren System gehört, aber fragst dich noch: Warum sollte ich damit anfangen? Ganz einfach: Es kann dein Leben verändern.
Vergiss starre Kalender und vorgefertigte Planer, die nie wirklich zu dir passen. Mit einem Bullet Journal entscheidest du selbst, wie dein Planer aussehen soll – individuell, flexibel und voller Möglichkeiten. Und das Beste daran? Es macht auch noch richtig Spaß.
In diesem Artikel verrate ich dir 10 überzeugende Gründe, warum du das Bullet Journaling unbedingt ausprobieren solltest. Bist du bereit, deinen Alltag auf völlig neue Weise zu organisieren?
Was ist ein Bullet Journal?
Wenn mich jemand fragt, was ein Bullet Journal ist, dann sage ich immer: eine geniale Mischung aus Kalender, Notizbuch, ToDo-Liste und Tagebuch. All das und noch viel mehr vereint die Bullet-Journal-Methode. Ryder Carroll hat diese Methode ursprünglich entwicklet, um besser mit ADHS umzugehen. Und wer mag, kann dabei auch noch richtig kreativ werden.
Wie ist das Bullet Journal aufgebaut?
Die Basis ist ein einfaches Notizbuch und ein Stift. Mehr braucht es wirklich nicht, um mit dem Bullet Journaling zu starten. Die Bujo (kurz für Bullet Journal) Community schwört auf das Leuchtturm 1917*. Doch für den Einstieg reicht auch jedes herkömmliche Notizbuch.
Das Geniale an dem System ist die Flexibilität. Du startest mit einem leeren Notizbuch und gestaltest deinen Planer so wie es zu dir und deinem Leben passt. Ryder Carroll gibt zwar ein paar Elemente vor, die aufeinander aufbauen:
- Rapid Logging: Schnelles Festhalten von Informationen mit Symbolen
- Key: Übersicht über deine Symbole
- Index: Inhaltsverzeichnis deines Bullet Journals
- Future Log: Jahresübersicht für langfristige Planung
- Monthly Log: Monatsübersicht für To-dos und Termine
- Daily Log: Tägliche To-do-Liste und Notizen
- Weekly Log: Wochenübersicht (optional)
- Migration: Unerledigte Aufgaben in den nächsten Monat übertragen
- Collections: Individuelle Listen und Sammlungen
Wie du diese Elemente nutzt und gestaltest, bleibt dir überlassen. Mehr zum Aufbau erkläre ich dir ausführlich in meinem Beitrag Bullet Journaling 101: Diese Begriffe solltest du kennen
Du möchtest direkt starten? Kein Problem! Hier findest du 10 praktische Tipps für den Einstieg ins Bullet Journaling.
Warum ich auf das Bullet Journal schwöre
Bevor ich mit dem Bullet Journaling im April 2020 anfing (mitten im ersten Corona Lockdown), war ich bereits ein Fan von ToDo-Listen. Dazu kamen diverse Notizen auf verschiedenen Blättern und Blöcken. Ich neigte schon immer dazu, Gedanken eher aufzuschreiben als diese mit mir herumzutragen. Was meiner Zettelwirtschaft fehlte, war eine Struktur! Eine Struktur, die Themen sortiert, priorisiert und zeitlich einordnet. Und hier kommt die Bullet-Journal-Methode ins Spiel.
1. mit dem Bullet Journal den Überblick behalten
Mit der von Ryder Carroll entwickelten Einteilung in langfristige, mittelfristige und kurzfristige Planung werden aus einer langen Liste an Aufgaben kompakte Übersichten. Dabei wird von anhand von Symbolen Termine von Aufgaben und Notizen unterschieden. Du hast alles auf einen Blick an einem einzigen Ort zum Nachschlagen: deinem Bullet Journal. Du weißt, was demnächst ansteht bzw. was zu tun ist. Du denkst zum Beispiel rechtzeitig an die Geburtstagskarte für Oma. Das motiviert und spornt an, weiterzumachen.
2. den Kopf frei kriegen
Es heißt nicht ohne Grund: Schreiben für die Seele. Seitdem ich ein Bullet Journal nutze, kann ich viel besser schlafen. Fast alles, was mich bewegt, schreibe ich auf. Dinge, die ich noch erledigen möchte, wenn auch nicht diese Woche, sondern nächsten Monat, eine Erinnerung oder etwas Interessantes, was ich in einem Podcast gehört oder einem Buch gelesen habe. Alles findet einen Platz im Bullet Journal.
3. bestens vorbereitet in den Tag starten
Manche finden es vielleicht spießig, seinen Tag zu planen. Für Familien mit einem oder mehreren Kindern ist die Vorausplanung der kommenden Woche in jedem Fall ein Überlebensprinzip: Wer muss wann sein? Wer übernimmt welche Aufgaben?
Wir haben zwar auch einen Familienkalender für Termine, doch die zusätzlichen Aufgaben notiere ich in meinem Bullet Journal beim entsprechenden Wochentag. Auf diese Weise kann ich mehr, aber nicht zu viele Dinge erledigen. Und habe einen besseren Überblick, was ich an wen delegiert habe. Dabei plane ich ausreichend Puffer für Unerwartetes und Zeit zum Entspannen ein. Denn das Leben hat oft genug andere Pläne.
4. sich auf eine Aufgabe konzentrieren
Eine sehr wirkungsvolle Methode, die sich mit dem Bullet Journaling wunderbar vereinbaren lässt, ist die Salami-Taktik. Dabei wird eine große Aufgabe solange zerlegt, bis daraus handliche Pakete werden, die kaum Zeit oder Motivation erfordern.
Über einen kurzen Zeitraum ist es auch viel einfacher, sich zu fokussieren und die Aufgabe tatsächlich zu erledigen, bevor die nächste Ablenkung auf einen wartet. Belohnt wirst du mit einem Kreuzchen auf deiner ToDo-Liste und dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben. Das kann eine ganze Menge sein, wenn du dich nicht ablenken lässt.
5. Prioritäten setzen leicht gemacht
Ryder Carroll hat für Termine, Aufgaben und Notizen mit Priorität ein eigenes Symbol: einen Stern, der vor das eigentliche Symbol gesetzt wird. Der Stern fällt sprichwörtlich aus der Reihe und springt daher förmlich ins Auge. Keine Chance, es zu übersehen!
Beispielbild von punktkariert.de
Um überhaupt einen Überblick über alle anstehenden Aufgaben zu bekommen und daraus Prioritäten ableiten zu können, empfehle ich vor dem Start eines eigenen Bullet Journals Ryder Carrolls Übung Gedankenspeicher leeren.
Alle Aufgaben, die nach der Übung übrigbleiben, kannst du auf der Zeitachse einordnen und anschließend die wichtigste Aufgabe des Tages priorisieren. Diese Aufgabe ist dann dein Frosch, um den du dich als erstes kümmern solltest wie Brain Tracy* sagen würde.
6. Erinnerungen festhalten
So genug mit dem Zeitmanagement! Eine Sache, die ich sehr am Bullet Journal schätze, ist dass dort auch ausreichend Platz für Erinnerungen bleibt. Ob überhaupt und wie viel Platz du brauchst, bleibt dir überlassen. Von „einer Zeile pro Tag“ bis hin zu eigenen Seiten mit Polaroids ist alles erlaubt.
Ich habe zum Beispiel die wichtigen Meilensteine meiner Tochter festgehalten. Wann sie was zum 1. Mal etwas gemacht hat wie z.B. sich selbst einen Pullover anziehen, einen Spruch, der uns die Sprache verschlägt, eine Liste mit ihren ersten Worten und so weiter.
Im Bullet Journal sind kleine Momente festgehalten, die ich sonst schon längst vergessen hätte. Hier kommt der Tagebuch-Charakter zum Tragen. Ob der Eintrag kurz oder lang ausfällt, hängt dabei von meiner Tagesform ab. Ob es überhaupt etwas für dich ist, musst du vielleicht einfach selbst ausprobieren.
7. jederzeit neue Dinge ausprobieren
Und da kommen wir direkt zum nächsten Punkt. Neben den Seiten am Anfang wird füllt sich im Gegensatz zu einem herkömmlichen Planer, der dir Design und Struktur vorgibt, füllt sich dein Bullet Journal erst nach und nach. Dabei hast du immer die Möglichkeit, neue Layouts auszuprobieren. Nicht nur die Standard-Layouts für Monats- und Wochenübersicht lassen sich beliebig anpassen, wenn das gewählte Layout nicht für dich funktioniert, sondern auch wenn du mehr oder weniger Platz benötigst.
Vielleicht möchtest du den Fokus auf ein bestimmtes Thema legen? Oder ein größeres Event wie eine Geburtstagsfeier steht an. Jeder Monat ist anders und passt sich an deine individuellen Bedürfnisse an. Jedes Thema bekommt so viel Raum, wie du brauchst oder eben überhaupt keinen. Das ist der entscheidende Vorteil gegenüber vorgefertigten Planern. Du bestimmst die Regeln und experimentierst so lange, bis es für dich passt!
8. Gewohnheiten tracken
Ein Element, das ich von Beginn an nutze, ist der so genannte Gewohnheits-Tracker (engl. Habit Tracker). Aus meiner Sicht DER Hack, um Gewohnheiten zu ändern. Vom Kreuzchen im Kalender (die von Ryder Carroll bevorzugte Methode) über Mini-Kalender (meine Lieblingsmethode) bis hin zu Graphen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Habit Tracker zu gestalten. Beispiele für Gewohnheitstracker findest du auf Pinterst und meinem Instagram-Kanal.
Ryder Carroll empfiehlt dabei max. 6 Gewohnheiten gleichzeitig zu tracken. Teilweise mache ich sogar weniger, denn zu viele Tracker können schnell überfordern (diese Erfahrung musste ich selbst machen).
Waum es sich lohnt, einen Habit Tracker zu benutzen, verrate ich dir hier. Und wenn du direkt loslegen möchtest, dann lade dir meine kostenlose Habit-Tracker-Vorlage herunter.
9. Reflektion
Gewohnheits-Tracker sind ein Parade-Beispiel für Reflektion im Bullet Journal. Bleibt eine Spalte oder Mini-Kalender leer, solltest du dich fragen, ob du diese Gewohnheit überhaupt zu dir passt oder wie du die Abläufe verbessern kannst, um die Noch-Nicht-Gewohnheit besser zu integrieren.
Auch die Liste unerledigter Aufgaben gibt dir reichlich Aufschluss. Hast du dir vielleicht zu viel vorgenommen? Ist die Aufgabe zu groß? Zerlege diese mithilfe der Salami-Taktik in kleinere Schritte (siehe Punkt 4) Hast du keine oder falsche Prioritäten gesetzt? (siehe Punkt 5)
Auch leere Seiten sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Layout oder das Thema für dich nicht funktioniert. Aber das macht nichts! Du hast wieder etwas über sich selbst gelernt und kannst es im nächsten Monat anders machen.
10. Kreativ sein
Zu guter Letzt kannst – musst du aber nicht – mit dem Bullet Journal richtig kreativ werden. Manche Bujo-Liebhaber machen aus ihren Notizbüchern richtige Kunstwerke. Lass dich davon nicht abschrecken!
Ich selbst bevorzuge minimalistischere Layout, denn im Alltag mit Kind bleibt wenig Zeit für aufwendige Designs. Dennoch gestalte ich meine Wochen- und Monatsübersichten gerne in einem einheitlichen Thema (engl. Theme) Beispiele dafür auf meinem Instagram-Kanal. Oder ich nutze Sticker z. B. von Planning with Kay.
Fazit: Bullet Journaling ist für Mütter und alle, die mehr Struktur suchen
Ein Bullet Journal ist ein vielseitiges Werkzeug, das dich dabei unterstützen kann, deinen Alltag besser zu organisieren, deinen Kopf frei zu halten und gleichzeitig kreativen Raum für dich selbst zu schaffen. Egal, ob du Mutter bist und den Familienalltag strukturieren möchtest, beruflich viel um die Ohren hast oder einfach ein effektiveres Zeitmanagement suchst – ein Bullet Journal passt sich flexibel deinen individuellen Bedürfnissen an. Starte noch heute und entdecke, wie es deinen Alltag erleichtern kann!
Bist du bereit für dein erstes Bullet Journal? Dann habe ich hier 10 Tipps für den Start ins Bullet Journaling
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