Ich gebe zu: Ich wollte schon lange einen Beitrag zu diesem Thema schreiben. Dann kam Tanja Rehmer mit ihrer Blogparade Strahlend durch den Tag: Meine Selbstfürsorge Routinen im Alltag und ich dachte: Schluss mit den Ausreden! Also holte ich meine Notizen raus, die seit geraumer Zeit in der Schublade schlummerten, und fing an, zu schreiben. Ich hoffe, du findest darunter die ein oder andere Idee, die du ausprobieren möchtest.
Das Thema Selfcare (auf Deutsch: Selbstfürsorge) tracke ich in meinem Gewohnheits-Tracker seit November 2021. Damals hatte ich echt zu kämpfen, die drei berühmten K‘ s (Küche, Kind und Karriere) unter einen Hut zu bringen, und das, obwohl ich bestimmt jeden Ratgeber zu diesem Thema gelesen hatte.
Unsere Tochter kam gerade in den Kindergarten. Im Job stand ein wichtiges Projekt kurz vor dem Abschluss. Wir waren beide häufig krank und ich stand kurz vor einem Burnout. Wenige Monate zuvor hatte ich außerdem ein weiteres „Abnehm“-Programm gestartet, das tägliche Bewegung forderte.
Diese Bewegung tat mir sehr gut – vor allem nach einem langen Tag im Homeoffice. Doch die Bewegung in meinen Alltag zu integrieren, fiel mir schwer. Es war Zeit für eine richtige Selbstfürsorge Routine im Alltag.
Mit Bewegung fing es an
Das Schöne am Bullet Journaling ist, dass ich immer einen Ort habe, so etwas zu planen. Und wenn ich etwas suche – so wie jetzt, wo ich diesen Beitrag schreibe – weiß ich genau, wo ich es finde. One Act of Selfcare nannte WER? diese Routine. Die Spielregeln sind einfach:
Wenn ich eines davon tue, dann darf ich den Punkt als erledigt markieren.
Das System funktioniert so gut, dass ich Selbstfürsorge neben Hausarbeit, meiner Tochter und Bewegung fast unverändert zu den 4 Gewohnheiten zähle, die ich immer tracke.
Das Layout von damals findest du am Ende des Beitrags (wir wollen ja nicht zu viel verraten). Die Selbstfürsorge Routinen haben sich zwischenzeitlich verändert. So wie sich mein Alltag verändert hat. Mit erneutem Jobwechsel und anderen Zeiten bin ich gerade wieder in einer Phase des Experimentierens. Was in welcher Reihenfolge funktioniert, ist auch von den Jahreszeiten abhängig. Wichtig ist und bleibt, dass ich jeden Tag etwas für MICH tue – alleine für mich. Nur dann geht es mir als Mensch und als Mama gut und kann ich auch für andere das sein. Diese Momente nutze ich auch, um mich auf das Hier & Jetzt zu konzentrieren.
Eine kurze Auszeit bitte! Meine Selbstfürsorge Rituale
Aber genug auf die Folter gespannt. Ich verrate dir jetzt meine Selbstfürsorge Rituale, die mir im Alltag viel Kraft und Ruhe schenken. Neben den Klassikern sind auch einige Ideen dabei, die du so nicht in jedem Ratgeber findet.
1. Beginne den Tag mit einer Achtsamkeitsübung
Sich in Ruhe im Bad fertig zu machen, gehört wohl zum größten Luxus einer Mutter. Doch auch im größten Trubel ist es möglich, am Morgen eine kleine Auszeit zu nehmen. Wie? Schließe beim Zähneputzen die Augen und konzentriere dich darauf, jeden Zahn einzeln besonders gründlich zu putzen.
Es erfordert etwas Übung, die Außengeräusche auszublenden (vor allem wenn sich mehrere Personen im Bad aufhalten) oder nicht die Gedanken abschweifen zu lassen. Doch mit der Zeit wirst du merken, dass es immer besser klappt.
2. Gönne dir eine ausgiebige Dusche
Und ich meine ausgiebig! NICHT: Ich springe mal kurz drunter. Sondern: Ich nehme mir die Zeit für eine Dusche inkl. Wellness-Programm. Das kann eine Gesichtsmaske vorneweg oder ein gründliches Peeling sein. Hauptsache, du nimmst dir Zeit für dich – ganz ohne Zeitdruck!
Ich mache das besonders gerne morgens vor der Arbeit. Dafür stehe ich deutlich früher auf, weil ich weiß, dass es mir sonst zu stressig wird. Doch das ist es mir wert. Abends macht mich eine solche Dusche eher wach. Wie ist das bei dir? Duschst du morgens oder abends? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
3. Geniesse eine Tasse Kaffee oder Tee im Stillen
Vor allem im Sommer ist das eine meiner Lieblings-Übungen. Wenn es draußen bereits etwas hell ist, genieße ich den Blick aus dem Fenster und beobachte den Sonnenaufgang. Wenn es im Herbst und im Winter draußen dunkel ist, geht das natürlich nicht. Die Alternative: 5 Minuten Meditation oder einfach die Stille aushalten. Hauptsache kein Handy Scrollen! Das versuche ich, mir gerade wieder abzugewöhnen.
4. Bewege dich an der frischen Luft
Wenn sonst alles scheitert, versuche ich zumindest das: 10 Minuten spazieren gehen müssen an manchen Tagen reichen. An anderen sind es vielleicht 20 Minuten. Je mehr Grün um mich herum, desto besser. Allein durch etwas Natur und frische Luft bin ich ein ganz anderer Mensch.
5. Dinge unternehmen – ohne Kind!
Ok, allein ist hierbei relativ. Ich gehe sehr gerne alleine einkaufen und ich meine hier nicht ausschließlich Shopping. Dann kann ich ganz in Ruhe Angebote vergleichen, ohne dass meine Tochter angelaufen kommt, weil sie dieses oder jenes haben möchte. Und einmal die Woche gönne ich mir eine Yogastunde vor Ort. Papa geht dafür dienstags zum Sport.
Abgesehen von der Date Night, die allzu oft NICHT stattfindet, verbringe ich gerne Zeit mit meinen Freudinnen oder meiner Mutter und meiner Schwester – ohne Kind. Ein klassischer Mädelsabend oder auch Frühstück am Sonntagvormittag ist Balsam für meine Seele. Als Kind empfand ich das egoistisch von meiner eigenen Mutter. Heute weiß ich, dass überlebenswichtig ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und einmal nur an mich zu denken.
6. Kreative Auszeiten für Erwachsene
Dieser Punkt ist natürlich von deiner Persönlichkeit abhängig. Ich bin ein sehr kreativer Mensch, und nach der „digitalen Arbeit“ am Computer den ganzen Tag genieße ich es sehr, am Abend oder am Wochenende mit Stift und Papier zu experimentieren. Das ist der perfekte Ausgleich zur Bildschirmarbeit im Job oder für diesen Blog.
In erster Linie gestalte ich die Layouts für mein Bullet Journal. Vor kurzem habe ich außerdem (wieder) mit dem Handlettering begonnen. Bisher habe ich vor allem Schablonen und Stempel benutzt. Dank Monoline und Faux Calligraphy macht das Gestalten von Schriftzügen richtig Spaß!
Und, wie könnte es anders sein, habe ich auch Aquarell-Malen für mich entdeckt. In Kombination mit Handlettering entstehen an mehreren Abenden kleine Kunstwerke, vor allem Grußkarten.
7. Drehe deinen Lieblingssong auf
Lange habe ich die Wirkung von Musik unterschätzt! Vor allem abends beim Kochen höre ich häufig Radio. Wenn dann ein richtig guter Song läuft, drehen ich die Lautstärke hoch und ganz nach dem Motto
Dance like nobody ist looking
springe ich durch die Küche. Solche Momente heben sofort meine Stimmung! Meistens singe ich mit! Sehr zum Missfallen meiner Familien. Und wenn es ihnen nicht gefällt, können sie ja die Tür zu machen.
Du möchtest eine oder mehrerer dieser Rituale in deinen eigenen Alltag integrieren? Dann hol dir jetzt meine Habit-Tracker-Vorlage inkl. Cheat Sheet. Der schnellste Weg, neue Gewohnheiten zur Routine zu machen.
Bonus-Tipp: Alternativen, Alternativen, Alternativen
Es ist immer gut, eine oder gleich mehrere Alternativen zu haben, um Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren. Je nach Tagesform, Zeitplan oder Jahreszeit ist es Gold wert, die einzelnen Routinen beliebig zu kombinieren. Hier ein paar Beispiele:
- mit dem Fahrrad zur Arbeit (im Sommer) oder Spazierengehen in der Mittagspause (wenn ich das Auto nehme).
- Es regnet in Strömen? Wie wäre es mit etwas Yoga? Dank YouTubern wie Mady Morrison ist das auch zu Hause und zwischendurch kein Problem.
Zum Schluss das versprochene Layout, mit dem im November 2021 alles anfing.
Das waren meine Selbstfürsorge Rituale für den stressigen Mama-Alltag. Wenn du noch mehr Ideen brauchst, findest du hier 5 Ideen für einen entspannten Start in den Tag oder 5 Ideen für eine ruhige Nacht & erholsamen Schlaf. Gegen den Herbstblues helfen außerdem diese 6 +1 Selfcare-Tipps für die dunkle Jahreszeit
Und wenn du trotz aller Selfcare Maßnahmen kurz vorm Explodieren bist, dann habe ich hier noch zwei einfache Übungen für dich, um Ausraster zu vermeiden.
Jetzt bist du dran! Welche Selbstfürsorge Routinen sind dir im Mama-Alltag besonders wichtig? Lass es mich in den Kommentaren wissen.