Seit Anfang Juli habe ich einen neuen Job. Und so ein Jobwechsel (bereits der zweite innerhalb eines Jahres) bringt immer eine Menge Veränderungen mit sich: Ich arbeite wieder mehr Stunden, dafür muss ich weniger pendeln bzw. gar nicht mehr. Das erste Mal seit einer Ewigkeit arbeite ich im gleichen Ort wie ich wohne. Der Bonus: Ich kann mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren! Das heißt im Umkehrschluss: neue Routinen – nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie! Und die perfekte Gelegenheit, all das, was ich auf meinem Blog predige, in der Praxis anzuwenden.
Ich gebe zu, mein Mann freut sich sehr über meinen Job. Die Pendelei war ihm schon immer ein Dorn im Auge. Der kurze Arbeitsweg spart nicht nur eine Menge Geld für Benzin, sondern auch unglaublich viel Zeit. Diese Zeit kann ich nun mit meiner Tochter verbringen, die sich schon lange darüber beschwert, dass ich sie so spät abhole. Das liegt vor allem daran, dass (eine halbe Stunde vor Schließzeit) wenige Kinder im Kindergarten sind.
Das ist ein Grund, warum ich neue Routinen etablieren möchte: Ich starte viel früher in den Tag als bisher. Statt um 9 Uhr (plus einer dreiviertel Stunde Fahrzeit ins Büro) versuche ich, um spätestens 8 Uhr anzufangen. Trotz Mittagspause kann ich dann entspannt um 15 Uhr Schluss machen und komme dennoch auf meine 32 Stunden/Woche. Und wenn es etwas länger dauert, ist es auch kein Drama – im Gegensatz zu früher. Diese halbe Stunde am Nachmittag ist ein echter Gewinn für mich. Dazu kommen mehr Gehalt, nette Kollegen und eine Tätigkeit, in der ich voll aufgehe. Ein echter Glücksfall also!
Wie sehen meine neuen Routinen aus?
Eine Routine zu entwickeln, die zu meiner veränderten Lebenssituation passt, ist eine Herausforderung – auch für mich – und braucht vor allem Zeit und Geduld. Ungeduldig wie ich bin, muss auch ich mir eingestehen: Nach dem Trail-and-Error-Prinzip hilft nur ausprobieren und neue Routinen so lange anpassen, bis alles passt.
Für die vergangenen Monate sahen meine neuen Routinen wie folgt aus:
Früher aufstehen
Eines habe ich bereits schnell gelernt: meine neuen Kollegen sind Frühaufsteher. Selbst wenn ich gegen halb 8 einsteche, bin ich NICHT die Erste. Naja, es ist früh genug, um die ersten Dinge zu erledigen und entspannt in den Tag zu starten. Das frühe Aufstehen im Sommer ist ohnehin kein Problem. An einigen Tagen bin ich vor 6 Uhr wach und genieße die Ruhe, bevor ich unsere Tochter wecke (nun auch eine halbe Stunde früher), bevor es zum Kindergarten und zur Arbeit geht. Selbst im Urlaub und am Wochenende bin ich aufgestanden, sobald ich von allein wach wurde (so gegen halb 7), um meinem Bio-Rhythmus nicht durcheinanderzubringen.
Jetzt in der dunklen Jahreszeit erwische ich mich wieder häufiger dabei, wie ich die Snooze-Taste drücke… Dafür habe ich noch keine Lösung. Hast du einen Tipp für mich? Dann schreibt es unten in die Kommentare.
Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren
Noch eine neue Routine, die vom Wetter bzw. der Jahreszeit abhängt, ist das Fahrradfahren. Hier habe ich mir selbst das Ziel gesetzt: 3 von 5 Tagen möchte ich mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren. Das hat folgenden Grund: freitags gehen wir einkaufen (nein, wir besitzen kein Lastenfahrrad. Das steht noch auf meiner Wunschliste) und an mindestens einem weiteren Tag sind wir mit dem Auto unterwegs, um Erledigungen zu machen oder unterwegs zu einem Playdate. Ich plane also realistisch ein, wie oft ich es tatsächlich schaffen kann und habe KEIN schlechtes Gewissen.
Zumindest bis weit in den Oktober möchte ich weiter mit dem Fahrrad fahren. Und ja, dazu gehört auch, mich an Tagen auf das Rad zu schwingen, an denen es nach Regen aussieht oder ich besonders müde bin. Ich überwinde ich mich (meistens), denn ich weiß: Nach 10 Minuten komme ich wach und voller Energie im Büro an. Bonus: Ich trainiere ganz nebenbei meine Ausdauer. Und der Punkt auf meinem Habit Tracker ist auch gleich erledigt.
Realitätscheck: Meine Learnings bisher
- Morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, macht echt Spaß! Am Nachmittag mit Kind hinten drauf und zwei Rucksäcken bei 30 Grad sieht es schon anders aus… Der Heimweg wird dann zum intensiven Workout, und ich bin froh, wenn wir daheim angekommen sind.
- Ein Punkt, den ich in meiner Vorstellung gekonnt ignoriert habe: Wenn wir nach der Arbeit mit dem Fahrrad zum Beispiel in die Altstadt fahren wollen, um ein Eis zu essen, muss ich morgens ALLES mitnehmen. Alle Taschen und sonstigen „Gepäck“ muss mit. Der Packesel lässt grüßen!
Einmal in der Woche abends Yoga
Bleiben wir beim Thema Bewegung: Nach fast einem Jahr Pause gehe ich (mal mehr, mal weniger) regelmäßig zum Yoga. Schließlich erstattet die Krankenkasse den Kurs. Das ist auch Motivation, dranzubleiben.
Etwas Überwindung kostet es mich schon, abends um 20 Uhr auf die Matte zu gehen (früher ging der Kurs um 19 Uhr los). Dafür ist es entspannter für meinen Mann. Vor dem Urlaub klappte es ganz gut. Seitdem habe ich es noch nicht geschafft, wieder einzusteigen. Update folgt.
Mein Business / Herzendprojekt: Mama liebt Listen
Während sich die bisherigen Routinen einfach in meinem neuen Alltag integrieren ließen, kommen wir nun zu einer echten Herausforderung: Zeit für diesen Blog zu finden! Ich arbeite nun 5 statt 4 Tage / Woche. Das heißt KEIN freier Freitag! Ich weiß, dass ist Meckern auf hohem Niveau. Und doch habe ich weiterhin den Wunsch, zu schreiben und euch an meinem Mama-Alltag teilhaben zu lassen.
Neben Facebook und Instagram wollte ich seit Jahresbeginn auch mit Pinterest starten. Ja, auch ich leide an Aufschiebertis! Vielleicht kann ChatGPT dabei helfen, die Hürde zu überwinden.
Das Geheimnis neuer Routinen: Habit Tracking
Gewohnheiten zu tracken, ist mit Abstand die schnellste und einfachste Methode, um neue Routinen zu etablieren und mehr Leichtigkeit in deinen Alltag zu bringen. Für mich war Habit Tracking ein absoluter Gamechanger. Hier findest du 4 unschlagbare Vorteile von Habit Trackern.
Neben den 4 bis 5 Gewohnheiten, die ich immer tracke, habe ich zusätzlich einen Tracker in meine Wochenübersicht integriert. Jeder Buchstabe steht dabei für eine neue Routine.
Ein zusätzlicher Habit Tracker in der Wochenübersicht
Und weil Fahrrad fahren und Blog / Business allein zu langweilig wären, hatte ich mir zu diesem Zeitpunkt auch noch vorgenommen, maximal 3 Tassen Kaffee am Tag zu trinken und unter der Woche keinen Alkohol zu trinken und/sowie keine Süßigkeiten zu essen. Ihr könnt euch denken, wie das gelaufen ist. Richtig! Nämlich gar nicht!
Ich habe meine eigene Regel gebrochen: Lege den Fokus auf EINE Sache, die du ändern möchtest! In diesem Fall, das Fahrradfahren bzw. die Bewegung im Alltag. Weitere interessante Fakten und hilfreiche Tipps zum Thema, findest du in meinem Beitrag Routinen entwickeln: 10 Tipps für deinen Alltag.
Du siehst, auch ich scheitere an meinen eigenen Ansprüchen und habe nicht für alles eine Lösung. Wichtig ist vor allem, dranzubleiben und auf Veränderungen flexibel zu reagieren. Und ob es sich lohnt, an dieser Gewohnheit überhaupt festzuhalten oder ob ein anderer Lebensbereich nicht wichtiger wäre, verrate ich dir in meinem nächsten Beitrag: Level 10 Life: Ziele setzen leicht gemacht
Bereit für neue Routinen?
Dann hole dir jetzt meine Habit-Tracker-Vorlage für 0€ inkl. Cheat Sheet und verpasse keinen Beitrag mehr – sei zum Thema neue Routinen, Planen & Organisieren oder Selbstfürsorge!