Der Herbst ist da – und mit ihm diese trüben, grauen Tage, an denen die Dunkelheit gefühlt nie endet. Morgens ist es dunkel, abends schon wieder, und dazwischen fühlt es sich oft an, als würde die Sonne sich einfach nicht blicken lassen. Für viele Mütter bedeutet das: noch weniger Energie. Der berühmte „Herbstblues“ schleicht sich ein, und du spürst vielleicht, dass du dich immer erschöpfter und reizbarer fühlst.
Aber was, wenn der Herbst auch eine Einladung sein könnte, um dir bewusst kleine Pausen zu gönnen? Zeiten, in denen du neue Kraft tankst und dich einfach mal um dich selbst kümmerst? In meinem Beitrag zur Blogparade von Rosina Geltinger verrate ich dir 6+1 einfache Selfcare-Tipps für Mütter, die nicht viel Zeit haben – aber dringend etwas für sich tun wollen.
Was bedeutet eigentlich Herbstblues?
Wer kennst das nicht? Es wird kalt, so bald die Sonne verschwindet. Wenn du die Kinder zur Kita oder Schule bringst, ist es nebelig. Alles in dir ruft: Ich will zurück in mein Bett. An manchen Tagen möchtest du nicht einmal das Haus verlassen. Doch irgendwann gehen dir die Ideen aus, wie du die Kinder beschäftigen kannst, und du bekommst die schlechte Laune.
Kein Sorge, das ist völlig normal. Der Herbstblues, auch als saisonale Depression bekannt, tritt oft auf, wenn die Tage kürzer werden. Der Mangel an Tageslicht beeinflusst den Hormonhaushalt. Das wiederum führt zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Stimmungstiefs. Besonders betroffen sind Menschen, die sensibel auf Lichtmangel reagieren.
Doch es gibt Wege, dem Herbstblues entgegenzuwirken – mit bewussten Pausen, Bewegung und Aktivitäten, die das Wohlbefinden fördern. Indem du dich gut um dich selbst kümmerst, kannst du diesen Stimmungstiefs bzw. dem Herbstblues vorbeugen, und gleichzeitig neue Kraft zu tanken.
Warum ist Selbstfürsorge für mich so wichtig?
Als Mutter einer Tochter ist für mich Selbstfürsorge unverzichtbar. Jedes zweite Wochenende besuchen uns dann ihre beiden älteren Geschwister. Den Bedürfnissen aller gerecht zu werden, ist für mich dabei eine enorme Herausforderung.
Deshalb nutze ich die ruhigeren Phasen unter der Woche, um meine Kraftreserven aufzuladen. Früher habe ich das oft vernachlässigt, was mich fast in ein Burnout führte. Seit ein paar Jahren hat Selbstfürsorge deshalb einen festen Platz in meinem Bullet Journal, damit ich den Anforderungen des Alltags gewachsen bleibe und nicht nur wenn die Herbstblues zuschlagen.
Was bedeutet Selbstfürsorge für mich?
Kurz gesagt: Alles, was mir guttut! Vor allem Zeit allein ist für mich als mit hochsensiblen Tendenzen unglaublich wertvoll. Seit ich mich intensiver mit Hochsensibilität beschäftige, verstehe ich noch besser, warum das so ist.
Und da der Alltag mit Kind häufig ungeplante Überraschungen bereithält, bin ich bei der Ausführung meiner Selfcare-Aktivitäten flexibel. Selbstfürsorge kann deshalb für mich vieles sein: Eine ausgiebige Dusche, intensive Körperpflege, meine Gedanken in meinem Tagebuch niederschreiben, etwas Yoga oder eine Mediation. Wichtig ist das Gefühl, dass es nur um mich geht.
In meinem Habit Tracker hat Selbstfürsorge deshalb oberste Priorität.
Wenn du es selbst ausprobieren möchtest, hol dir jetzt meine Habit-Tracker-Vorlage. Der Gewohnheitstoracker eignet sich super, um Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren.
Gegen den Herbstblues: die besten Tipps bei trüben Gedanken
Wenn sich der Herbstblues bemerkbar macht und du müde und antriebslos auf dem Sofa sitzt, können die folgenden Tipps dir helfen, den Herbst bewusst zu genießen und die negativen Gedanken zu vertrieben.
1. Die Natur mit allen Sinnen geniessen bei einem Herbstspaziergang
Seit ein paar Jahren gehört das tägliche Spazierengehen fest zu meiner Routine. Selbst kurze Wege, wie eine Runde um den Block, tun mir gut. Die Bewegung und die frische Luft machen mich viel ausgeglichener – nicht nur wenn der Herbstblues einen überwältigt, sondern das ganze Jahr über. Das spüre ich vor allem an Tagen, an denen ich nicht dazu komme.
Wenn ich mehr Zeit habe, fahre ich in ein schönes Waldstück und genieße die Natur und die Farbenpracht der Blätter. Diese kleinen Momente machen mich glücklich und geben mir Kraft für den Alltag und helfen wunderbar gegen den Herbstblues.
2. Mit den Kindern Blätter, Tannenzapfen & Kastanien sammeln
Das mag zunächst nach Kinderbespaßung klingen und nicht nach Selbstfürsorge. Und ja, der Weg zum Wald oder Spielplatz kann anstrengend sein. Doch sobald ich da bin, richte ich den Blick nach oben oder unten und entdecke ich mit offenen Augen die Schönheit der Natur – sei es das schönste Blatt oder eine unversehrte Eichel. Gemeinsam mit meiner Tochter gehe ich auf Schatzsuche und bin dabei ganz im Hier und Jetzt angekommen. Und genieße – ganz nebenbei – wertvolle Zeit mit meiner Familie.
Wenn es draußen stürmt, mach es dir drinnen gemütlich
3. Herbstlich dekorieren
Sich zu Hause wohlzufühlen, hat für mich auch etwas mit Selbstfürsorge zu tun. Manchmal helfen schöne Dinge, die aktuelle Stimmung einzufangen. Ich gebe zu, ich bin eher minimalistisch, was Dekoration angeht. Die meiste Zeit des Jahres dekoriere ich überhaupt nicht. Doch der Herbst lädt mich dazu ein, die Natur ins Haus zu holen.
Und so dekoriere ich gerne mit Tannenzapfen, Eicheln und Kastanien – selbst gesammelt mit den Kindern! Dieses Jahr haben es sogar Zierkürbisse auf meine Fensterbank geschafft, und ich freue mich jeden Tag über ihre Farbenpracht.
4. Besuche einen Teeladen
Natürlich könntest du deinen Lieblingstee in der Drogerie kaufen, aber ein Besuch im Teeladen ist etwas ganz Besonderes. Ich liebe das Teehaus Michelstadt, besonders den Michelstädter Lebenselixier-Tee – eine köstliche Mischung aus Vanille und Rosen.
Die Qualität und persönliche Beratung machen den Einkauf dort einzigartig, und die kinderfreundliche Atmosphäre sowie großzügige Probierpackungen laden dazu ein, neue Teesorten auszuprobieren. Auch wenn ich meine Favoriten habe, bringt Abwechslung neuen Schwung in den Alltag und belebt die Sinne.
5. Neue Kürbis Rezepte ausprobieren
Kommen wir vom Trinken zum Essen: Abwechslung belebt auch hier die Sinne! Verwöhne deinen Gaumen, indem du mit verschiedenen Füllungen experimentierst oder statt der üblichen Kürbissorten wie Hokkaido oder Butternut einen Spaghetti-Kürbis probierst. Also sei mutig und probiere etwas neues aus! Hier ein paar Rezeptideen.
Was das mit Selfcare zu tun hat? Für mich ist Kochen – zumindest wenn ich neue Rezepte ausprobiere – ein kreativer Prozess. Kreativität ist für mich eine wichtige Kraftquelle, die ich erst sehr spät entdeckt habe.
6. Kennst du schon das Selfcare Bingo?
Ein Selfcare Bingo ist eine spaßige und effektive Methode, um Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren. Du brauchst kein Bullet Journal dafür – ein Blatt Papier reicht. Die Spielregeln sind denkbar einfach:
- Erstelle ein 3×3-Raster und fülle die Kästchen mit kleinen Aktivitäten, die dir guttun und Entspannung bringen, wie eine Tasse Tee oder einen Spaziergang.
- Hänge das Bingo sichtbar auf, z. B. am Kühlschrank,
- Markiere jede erledigte Aktivität, indem du das Kästchen ausmalst oder einen Sticker darauf klebst.
- Ziel ist es, alle Kästchen zu füllen und so „BINGO“ zu erreichen. Eine einfache und motivierende Art, für dich zu sorgen!
Dieses Selcare-Bingo habe ich im September 2021 angelegt
Bonus: Das hilft bei jeder Art von schlechter Laune und nicht nur gegen Herbstblues
Es ist so einfach und doch so wirkungsvoll: Mach deinen Lieblingssong an! Ok, wenn dein Lieblingslied eine Ballade ist, könnte es schwierig werden. Dann wähle lieber ein Lied, das dich motiviert und deine Stimmung hebt. Es gibt Songs, die eine solche Energie ausstrahlen, dass du dich sofort bewegen musst.
Lange habe ich unterschätzt, wie sehr Musik einen positiven Effekt haben kann. Das richtige Lied gibt mir einen Schub Energie, lässt mich tanzen und ich erledige im Bruchteil der Zeit alles, was viel zu lange liegen geblieben ist.
Probier es selbst aus und verrate mir, welches Lied dir am meisten Power gibt! Welche Selfcare-Tipps helfen dir durch den Herbst? Teile es in den Kommentaren!
10 Antworten
Ein so wichtiges um immer wieder vernachlässigtes Thema. Danke fürs nach vorne holen, liebe Miriam. Das Selfcare Bingo kannte ich noch gar nicht und werd ich gleich mal ausprobieren.
Ich bin auch ein riesen Fan von schlechte Laune mit Musik wegtanzen und steh dabei total auf das Lied Sekundenglück von Grönemeyer 🙂
Hallo Carmen, ich finde voll überwältigt und dankbar, wie gut dieses Thema bei euch ankommt. In all dem Trubel (und obwohl ich es auf meinem Blog predige) stehen wir selbst meist gar hinten auf der Liste oder zumindest in der Mitte 🤪 Ich mag Grönemayer sehr, meine Mutter ist ein rihctiger Fan. Ich glaube allerdings das Lied kannte ich von ohm noch nicht🤔 Ich werde mal reinhören. Danke für den Tipp!
Hallo Miriam,
ich bin über die Blogothek auf deine Seite gekommen – ein toller Artikel. Ich bin allerdings überhaupt nicht der Listentyp. Tägliche to-do-Listen setzen mich so unter Stress, dass sie mich komplett blockieren. Ich arbeite mit der Eat-the-Frog-Methode und nehme mir eine unangenehme Arbeit pro Tag vor. Danach schaffe ich meist noch viele andere, weil das Blödeste erledigt ist. Ich habe meist nur eine Liste der Schwerpunkte für den Monat und Deadlines für bestimmte Dinge. Aber was ich richtig cool finde, ist dein Selfcare-Bingo. Das werde ich auf jeden Fall übernehmen! Danke für den coolen Tipp!
Hallo Anne, ich bin auch ein riesigen Fan der Eat-That-Frog-Methode. Vor allem unliebsame Hausarbeit erledige ich gerne direkt morgens 😅 Und du hast völlig recht. Nicht umsonst heißt es: What is in motion stays in motion 😉
Hallo Miriam,
was für ein toller Artikel ist das bitte?! Danke dafür.
Zu leicht vergessen wir (auch) an uns selbst zu denken.
Bei deinem Tipp Nr.3 kann ich nur laut JA! rufen!
Auf einen wunderschönen Herbst ganz ohne Blues.
Viele Grüße vom Niederrhein
Irina
Hallo Iran, vielen Dank für das Kompliment! Schön, dass du etwas für dich mitnehmen kannst. VG
Liebe Miriam,
ich habe mich dabei ertappt, wie ich oft genickt habe. Danke dir für deinen Beitrag, mir geht es oft ganz genauso, dass ich Zeit für mich brauche. Punkt 5 sollte ich daher wieder häufiger und Punkt 6 generell aufnehmen 🙂
Hallo Isabell, vielen Dank für dein tolles Feedback!
Hey das Selfcare-Bingo habe ich noch nicht gekannt – ein toller Tipp, danke Miriam! Listen sind mir meistens zu eindimensional und nachdem ich sie notiert habe, vergesse ich sie und sie wandern – grösstenteils unerledigt 😉 – ins Altpapier. Das ist wohl das Gegenteil von Bingo?
Hallo Susanne, es freut mich, dass du etwas für dich mitnhemen konntest, das nicht einer klassischen Liste entspricht 😀