Vorneweg muss ich eines klarstellen: Mein Mann kann viel besser kochen als ich. Doch ich konnte mir die letzten Jahre einiges von ihm abschauen. Tipps und Tricks, die einem eben nur Oma verrät. Da ich mir das Kochen quasi selbst beigebracht habe, und in den meisten Kochbüchern „nur“ mit Salz und Pfeffer gewürzt wird, werden dich einige der Tipps vielleicht überraschen, doch ich verspreche dir: Ausprobieren lohnt sich!
Iss, was du magst, ohne ein schlechtes Gewissen
Bevor du dich wunderst: Diese Tipps sind nichts für Kalorienbewusste! Ich selbst esse sehr gerne und habe die ein oder andere Diät hinter mir. Zum Glück habe ich mittlerweile Frieden mit meinem Gewicht geschlossen. Also vergiss den Diätwahnsinn und erlaube dir, zu naschen – natürlich in Maßen. Wir achten auf eine ausgewogene Ernährung. Das ein oder andere Stück Schokolade ist aber erlaubt. Wäre auch schwierig mit zwei Naschkatzen daheim.
Nach Rezept oder Free Style: Improvisieren ausdrücklich erwünscht
Der Alltag mit Kindern ist stressig genug. Eine weitere Fahrt zum Supermarkt kann da zur Zerreißprobe werden. Deshalb gilt: Egal ob ich nach Rezept koche oder aus vorhandenen Zutaten etwas Leckeres zaubere – wenn ich etwas nicht dahabe, tausche ich es einfach gegen etwas anderes aus. Manchmal benutze ich auch etwas mehr oder weniger, denn ich hasse fast leeren Verpackungen. Wenn also 150 ml Sahne im Rezept stehen, landen meisten die gesamten 200 ml im Topf. Da kenne ich nichts und mehr Soße gibt’s auch. Das freut mich und meine Tochter. Wenn sie dürfte, würde sie sich ausschließlich von Soße ernähren.
Nur wenn es nicht schwimmt, ist es nicht genug Soße.
Bist du ein Soßenfan oder eher nicht? Schreib es unten in die Kommentare.
Bei uns essen übrigens alle das Gleiche. Warum ich das du so mache, erfährst du hier. Alle Beiträge zur Reihe Familienküche findest du in dieser Übersicht.
10 Tipps für eine Familienküche, die alle begeistert
Ok, kommen wir nun zu den Tipps und Tricks, um aus gesund „wow, lecker“ zu machen
- Zu jeder Tomate eine Prise Zucker! Das macht oft den Unterschied. Wenn du Tomatensaucen oder -gerichte zubereitest, solltest du auf jeden Fall etwas Zucker hinzufügen. Für mich war es ein absoluter Gamechanger.
- Dressing zu sauer? Kein Problem! Auch hier hilft eine Prise Zucker, um die Säure auszugleichen und den Geschmack zu verbessern.
- Spare niemals an der Butter! Ja, das meine ich genauso wie es da steht. Ob Butterbrot oder im Kartoffelpüree, Butter verleiht vielen Gerichten eine cremige Konsistenz und ein köstliches Aroma. Also trau dich und probiere es aus!
- Ein Esslöffel Frischkäse wirkt wahre Wunder! Ich verwende ihn gerne zum Abbinden von Soßen und Suppen. Besonders Gemüsesuppen lassen sich mit der weißen Maße super pimpen – ganze ohne Sahne. Frischkäse verleiht den Gerichten eine angenehme Cremigkeit und bindet sie auf natürliche Weise. Und Frischkäse haben wir immer zuhause, weil mein Mann ihn auch gerne pur aufs Brot isst.
- Ein weiterer praktischer Helfer in der Familienküche ist die Gemüsepaste aus dem Thermomix. Mein Allwürzmittel, auf das ich nicht mehr verzichten möchte. Sie gibt jedem Gericht, dem noch etwas „fehlt“, den letzten Kick. Das Grundrezept dazu findest du hier und BTW, die kleinen Gläschen eigenen sich auch super als Mitbringsel und Weihnachtsgeschenk für die ganze Familie.
- Nie wieder fades Hackfleisch! Mit dem Hackfleischgewürz von Ostmann* (mein absoluter Favorit) bringst du richtig Würze in jede Bolognese-Soße und jedes andere Fleischgericht. Auch sehr gut: Die Gewürzmischungen aus dem türkischen Supermarkt. Hier solltest du auf die enthaltenen Gewürze achten. Nicht dass hinterher alles nach Döner oder Köfke schmeckt.
- Knoblauch ist ein beliebtes Gewürz, das viele Gerichte aufwertet. Um ihn leichter zu verarbeiten, mache folgendes: Zerdrücke die Zehe einmal mit dem Messer, um die Haut abzulösen. Entferne den Keimling darin, falls vorhanden. Dieser wird beim Braten bitter. Schneide die Zehe klein und vermische den Knoblauch mit Salz, bis eine Art Paste entsteht. Diese vom Brett kratzen und ab damit in die Pfanne.
- Übrigens, Knoblauch nur 30 Sekunden mitbraten, sonst verbrennt er. Also ERST die Zwiebeln anschwitzen, DANN den Knoblauch dazugeben. Diesen Fehler habe ich selbst jahrelang gemacht…
- Vergiss nicht, eine Prise Muskat zu Brokkoli, Blumenkohl und natürlich ins Kartoffelpüree zu geben. Das verleiht jedem Gericht einen köstlichen und aromatischen Geschmack.
- Ein Trick, den wir von einem Arbeitskollegen meines Mannes erst vor Kurzem gelernt haben: Pilze ohne Öl anbraten. Ja, das klingt ungewöhnlich, aber nur so bekommen Champions & Co. eine schöne Röstung, bevor das Wasser austritt. Anschließend die Pilze aus der Pfanne nehmen oder Öl und weitere Zutaten hinzufügen.
Nach dem Kochen ist vor dem Kochen
Nun folgen zwei Tipps, um das Chaos in der Küche zu begrenzen und für die nächste Runde Familienküche gerüstet zu sein.
- Clean as you go: Für uns Frauen häufig selbstverständlich, für viele Männer allerdings ein Fremdwort. Der Vollständigkeit halber sagte ich es trotzdem: Räume während des Kochens immer wieder auf und halte deine Arbeitsfläche sauber. So verlierst du nicht den Überblick und dein Partner (oder wer immer die Küche aufräumt) wird es dir danken.
- Und wenn ein Lebensmittel zur Neige geht, schreib es direkt auf deinen Einkaufszettel. Unserer liegt immer griffbereit mit einigen Stiften in der Küchenschublade. So vergisst du nichts und kannst beim nächsten Einkauf alles besorgen, was du brauchst. Welche Vorteile der Wochenkauf noch hat, kannst du hier nachlesen.
Und denke immer daran, dass eine schmackhafte Familienküche nicht kompliziert sein muss. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du köstliche Mahlzeiten zaubern, die nicht nur dich, sondern auch deine Kinder begeistern. Sei kreativ, probiere Neues aus und habe Spaß beim Kochen! Ich hoffe, diese Tipps helfen dir dabei, deine Familienküche zu verbessern und für Begeisterung am Esstisch zu sorgen. Guten Appetit!
Meine Empfehlung
[content-egg module=Offer template=list]
Mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekomme ich vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.
2 Antworten
Liebe Miriam,
mit den Tipps triffst Du ziemlich gut unser Koch-Verhalten. Ich nenne es mal flexibel, schmackhaft, entspannt, gesund. Und ja, ich finde auch mit Butter, Sahne und Zucker bleibt Essen trotzdem gesund! Es kommt auf die Grundzutaten und das Verhältnis an. Deinen Tipp mit dem „Muskat zu Brokkoli, Blumenkohl und Kartoffelpüree“ werde ich aber demnächst gleich ausprobieren. Muskat habe ich bis jetzt tatsächlich nur in die Kürbiscremesuppe gegeben *lol* Und ein Tipp noch von mir zwecks Salatdressing: Versucht mal (steirische … gibt´s mittlerweile auch schon aus anderen Gegenden, aber hier kommt´s her und wir haben das Beste ;-)) Kürbiskernöl. Es ist anfangs anders, gewöhnungsbedürftig (?), aber wenn man es mag, wird kein Salat mehr zu sauer und Kinder lieben es 🙂
Liebe Andrea, es freut mich, dass du noch etwas „lernen“ konntest 😉 Den Tipp mit dem Kürbiskernöl werde ich meinerseits ausprobieren. Wenn es nicht schmeckt, gebe ich es an meine Mutter weiter. Sie hat ein Faibel für „außergewöhnliches“. VG Miriam