Warum die FlyLady Methode für mich nicht funktioniert

Du suchst nach einer ehrlichen Einschätzung zur FlyLady Methode? Hier findest du meine persönlichen Erfahrungen und eine flexible Alternative für deinen Alltag.

Inhaltsverzeichnis

Ich gebe zu: Ich habe nie gelernt, einen Haushalt richtig zu führen. Vielleicht kennst du das ja – irgendwie hat uns niemand beigebracht, wie man all das wirklich organisiert. In der Schule gab es zwar Werkunterricht, und wir haben in der Klasse auch mal zusammen eine Gemüsesuppe gekocht, aber darüber hinaus … nichts.

Dann zog ich mit 18 in die Einliegerwohnung meines Vaters. Rückblickend betrachtet fing es damals schon an. Das dreckige Geschirr stapelte sich regelmäßig in der Spüle. Fun Fact: Ich hasse Geschirrspülen bis heute. Zum Glück habe ich dafür mittlerweile eine andere Lösung.

In meiner 2er-WG gab es dann eine Spülmaschine. Und solange ich nur für mich selbst verantwortlich war, hatte ich kein Problem damit, kurz bevor sich Besuch ankündigte, in einen Putzrausch zu verfallen. So lebte ich viele Jahre. Und auch als ich mit meinem Partner zusammenzog, hielt sich das Chaos in Grenzen. Wir hatten eine klare Aufgabenteilung, und das Zusammenleben schien einfach.

Das änderte sich drastisch, als unsere Tochter geboren wurde. Babysachen überall – und obwohl ich sehr darauf achtete, dass das Spielzeug nicht überhandnahm, hatten andere Dinge Priorität. Da wir nur selten Besuch in unserer kleinen Höhle bekamen, störte es mich auch wenig. Bis ich wieder anfing zu arbeiten.

Ich hatte große Pläne: Freitags hatte ich frei. Den wollte ich für mich nutzen. Eine Stunde Yoga am Vormittag, dann etwas aufräumen und einkaufen, damit das Wochenende der Familie gehörte. Du kannst dir denken, was passierte!
Statt mich zu entspannen, verfiel ich regelmäßig in einen Putzrausch, und ehe ich mich versah, musste ich meine Tochter von der Tagesmutter abholen. Keine fünf Minuten später sah es aus wie vorher. Wie frustrierend!

Auf der Suche nach einem Putzplan

Der Knackpunkt kam 2020. Während des ersten Lockdowns war mein Zuhause plötzlich alles gleichzeitig: Büro, Kinderbetreuung, Spielplatz und Restaurant. Überall standen und lagen Sachen. Die Küche ein einziges Schlachtfeld. Streit vorprogrammiert.

Also habe ich angefangen zu googeln: nach Routinen, Checklisten, Haushaltsplänen. Und so bin ich auf die FlyLady Methode gestoßen. Zuerst klang es vielversprechend: kleine Schritte, tägliche Routinen, Ordnung ohne Stress. Und das Ganze mit nur 15 Minuten am Tag. Genau das, was ich suchte – dachte ich. Doch beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass das noch nicht die Lösung war …

Die ganze Geschichte kannst du übrigens hier nachlesen: Mein Weg zur Putzroutine. Dort findest du auch Beispiele, wie mein Putzplan heute aussieht.

Was ist die FlyLady Methode?

Hinter der Methode steckt Marla Cilley, eine Amerikanerin, die sich selbst „FlyLady“ nennt – inspiriert von ihrem Hobby, dem Fliegenfischen. In den späten 1990ern begann sie, E-Mails an andere Frauen zu schicken, die sich im Haushalt überfordert fühlten. Daraus entstand eine riesige Online-Community, die bis heute aktiv ist.

Die FlyLady Methode selbst ist ein System, um das eigene Zuhause Schritt für Schritt sauber und organisiert zu halten. Sie basiert auf festen Routinen, täglichen Aufgaben und sogenannten Zonen, in denen man jede Woche einen bestimmten Teil des Hauses gründlicher reinigt. Klingt eigentlich logisch – oder? Aber mal ehrlich: Passen solche Systeme wirklich zu unserem Familienalltag?

Die Sache mit der magischen Küchenspüle

Der erste Schritt nach FlyLady lautet: „Shine your sink“. Übersetzt: Bring deine Küchenspüle zum Glänzen. Der Gedanke dahinter ist simpel: Mit einem sichtbaren Erfolg zu starten. Nur: In meinem Fall ist für ein sauberes Spülbecken mein Mann verantwortlich.
Und ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn er nach einem langen Arbeitstag keine Lust hat, Töpfe und Pfannen zu spülen. Und vielleicht geht’s dir ja ähnlich: Irgendwer ist bei euch auch fürs Spülen zuständig – und es ist selten der, der am lautesten über Unordnung klagt. 😉

Ich kümmere mich um die Spülmaschine und die Oberflächen. Das dreckige Geschirr stelle ich in die Spüle – und so habe ich eine halbsaubere Küche, mit der ich sehr gut leben kann.

Und wenn es überhandnimmt, landen eben auch die Töpfe in der Spülmaschine. Nur Pfannen und die guten Küchenmesser dürfen da nicht rein. Zwischenfazit: Eine glänzende Küchenspüle ist nett, aber für mich kein Gamechanger.

Die Sache mit dem Zone Cleaning

Die Grundidee ist gut: Jede Woche konzentrierst du dich auf eine bestimmte Zone im Haus – zum Beispiel Küche, Schlafzimmer oder Wohnzimmer. Das Problem? Ich denke anders. Ich bündele gleiche Aufgaben lieber nach Art als nach Ort. Wenn ich schon den Staubsauger in der Hand habe, sauge ich gleich die ganze Wohnung. Wenn ich Fenster putze, dann alle.

Die einzige wirkliche „Zone“ in meiner Wohnung ist das Bad – und vielleicht das Kinderzimmer (ein ganz eigener Kriegsschauplatz). Da macht das Konzept für mich Sinn. Aber sonst?

Aus meiner Sicht merkt man einfach, dass dieses Konzept für große amerikanische Häuser entwickelt wurde. Es macht sicherlich Sinn, Räume, die wenig genutzt werden, nicht jeden Tag aufzuräumen. Und vielleicht ist Zone Cleaning auch etwas für dich. Aber bei unserer Standard-Drei-Zimmer-Wohnung ist es einfach zu viel des Guten.

Die Sache mit den Daily Tasks

In der FlyLady Methode gibt es mehrere tägliche Aufgaben, die sogenannten „Daily Tasks“. Diese kleinen Routinen sollen dir helfen, dein Zuhause in Schuss zu halten.

Zu den fünf typischen Daily Tasks nach FlyLady gehören:

  • Bett machen, am besten gleich morgens, um mit einem Erfolgserlebnis zu starten.
  • Eine Ladung Wäsche waschen, trocknen, falten und (idealerweise) direkt wegräumen.
  • Küche aufräumen / Spülbecken zum Glänzen bringen. Die „magische Spüle“ ist ihr Herzstück.
  • Hot Spots löschen d.h. kleine Flächen, auf denen sich gern Chaos sammelt (z. B. Esstisch, Ablage, Küchentheke) aufräumen
  • Abendroutine / Zone Check aka kurz durch die Wohnung gehen, Dinge an ihren Platz legen, Oberflächen abwischen, Kleidung bereitlegen etc.

FlyLady teilt die Routinen in eine Morgenroutine, Afternoon Routine und Before Bed Routine ein. Der Kern ihrer Philosophie: kleine, stetige Schritte für ein dauerhaft sauberes Zuhause. Dagegen ist aus meiner Sicht auch nichts einzuwenden. Ich persönlich bin ein großer Fan der Abendroutine und des sogenannten Speed Cleaning.

Doch neben der magischen Küchenspüle haben in unserem Haushalt auch andere Daily Tasks so ihre Tücken. Angefangen beim Bettenmachen …

Ein Bett, zwei Meinungen

Ich gebe zu: Ginge es nach mir, würde ich jeden Tag das Bett machen. Ich mag es einfach aufgeräumt und ordentlich. Und im Schlafzimmer ist das sehr einfach. Wenn man mal vom berühmten Klamottenstuhl absieht.

Doch mein Mann hasst es, wenn die Betten gemacht sind. All seine Mühe, die Kissen und Decken gemütlich anzuordnen, um abends einfach nur hineinzuschlüpfen – umsonst. Also werden bei uns keine Betten gemacht. Und weißt du was? Die Welt dreht sich trotzdem weiter.

One Load a Day? Really?

Ich weiß nicht, wie groß die Wäscheberge bei dir sind. Bei einer Großfamilie kann das durchaus Sinn machen, jeden Tag die Waschmaschine anzuschmeißen. Bei uns nicht!

Ich wasche im Durchschnitt drei Maschinen pro Woche: hell, dunkel und 60 °C. Wenn ich die Bettwäsche wechsele, kommt eine extra dazu. Jeden Tag zu waschen wäre bei unserer Menge einfach Wasserverschwendung – und ein echtes Streitthema. Außerdem habe ich schlichtweg keine Lust, mich jeden Tag um die Wäsche zu kümmern.

Wie ist das bei dir? Bist du Team ‚jeden Tag eine Maschine‘ oder eher ‚so viel wie nötig‘?

Fazit: Die FlyLady Methode – nichts für meinen Familienalltag

Wenn du bis hierhin gelesen hast, merkst du schon, dass ich kein Fan der FlyLady Methode bin – obwohl ich sie nie ausgiebig getestet habe. Für mich passen die Rahmenbedingungen einfach nicht. Und weißt du was? Das ist völlig okay. Nicht jede Methode passt zu jedem – und das darf so sein.

Für mich ist das auch das Problem mit vielen anderen Putzroutinen wie CleanMama, die sich an der FlyLady Methode orientieren: Sie passen nicht zu meinen Bedürfnissen und unseren Gewohnheiten als Familie.

Besser: ein Putzplan ganz nach meinen Bedürfnissen

Am Ende habe ich gemerkt: Ich brauche keine Methode mit starren Regeln, sondern ein System, das zu mir, meinem Alltag und unserer Familie passt. Einen Plan, der mich unterstützt, statt mich zusätzlich zu stressen. Einen, der funktioniert – und flexibel genug ist, vor allem wenn das Leben andere Pläne hat.

Deshalb habe ich mir meinen eigenen Putzplan erstellt – übersichtlich, alltagstauglich und ganz auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Er hilft mir, den Überblick zu behalten, ohne mich unter Druck zu setzen.

Vielleicht bist du auch gerade auf der Suche nach einem System, das wirklich zu dir passt. Dann probiere meine Vorlage aus – vielleicht ist er genau das, was du brauchst.

Mockup Freebie Putzroutine

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Das bin ich! Miriam von Mama leibt Listen

Hi, ich bin Miriam

Ich habe eine kleine Tochter und liebe Listen. Unter dem Motto #MachdirdasLebenleichter blogge ich seit April 2021 und gebe dir meine besten Tipps an die Hand, um dich im Alltag besser zu organisieren. Immer mit dabei: mein Bullet Journal, eine geniale Mischung aus Kalender, Notizbuch, ToDo-Liste und Tagebuch!

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