Stell dir folgende Situation vor: Du musst los! Doch dein/e Kind/er denkt/denken gar nicht daran, sich die Schuhe anzuziehen. Stattdessen spielen sie Fangen oder machen anderen Quatsch. Vielleicht diskutieren sie auch mit dir oder wollen noch dies oder das mitnehmen. Du spürst förmlich, wie du anfängst zu brodeln. Es fehlt nicht viel und du explodierst. Dann endlädt sich die ganze Wut und der Frust über das (erneute) Zuspätkommen! Du schimpfst und schreist – mit dem Resultat, dass am Ende mindestens einer weint…
Doch das muss nicht sein! Woher ich das weiß? Weil ich oft genug selbst in diese Falle tappe – bis heute. Doch es gibt zwei sehr einfache Übungen, um solche Ausraster zu vermeiden. Nimm dir die Zeit! Diese Techniken dauern KEINE Minute. Ob im Sitzen oder Stehen, es reichen wenige Atemzüge, um eine Stufe herunterzuschalten und die Situation neu zu bewerten.
Also setze dich hin, z. B. auf den Boden, stelle sicher, dass dein/e Kind/er sich nicht verletzten können und schließe die Augen. Los geht’s!
Übung No. 1: Achtsamkeitsmeditation
Diese Übung stammt – wie die andere Technik auch – aus der aus dem Bereich der Meditation. Dabei konzentrierst du dichauf deine Nasenspitze. Beobachte, wie dein Atem ein- und wieder ausströmt. Du richtest die Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Du wirst sehen: Deine Gedanken kommen schlagartig zur Ruhe. Und wenn dich die Geräuschkulisse ablenken sollte, kehre zurück zur Nasenspitze und zu deinem Atem.
Übung No. 2: Die Bauchatmung
Lege beide Hände auf die Bauchdecke und beobachte einfach, wie sich dein Bauch hebt und wieder senkt. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und konzentriere dich ausschließlich auf deinen Atem.
Das, was dann passiert, ist erstaunlich! Nicht nur du kommst zur Ruhe, sondern auch dein/e Kind/er. Als ich diese Technik das erste Mal angewendet habe, unterbrach meine Tochter ihr „Spiel“ und schaute mich erstaunt an. Meine Ruhe übertrug sich auf sie und wir konnten endlich los.
Das leidige Spiel mit der eigenen Erwartungshaltung
Wenn wir ehrlich sind: Wir alle wären gerne die liebevolle und ausgeglichene Mutter, die ihren Kindern ruhig und gelassen die Welt erklärt, auf Augenhöhe kommuniziert und alles im Griff hat. Und wir machen uns Vorwürfe, wenn wir diesem Idealbild nicht entsprechen. Doch wir sind alle nur Menschen und keiner ist perfekt!
Zu guter Letzt: Diese Art der Gefühlsarbeit – wie Laura Fröhlich es in ihrem Buch Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles!* beschreibt – kann auf Dauer belasten, wenn die angestauten Gefühle anderweitig kein Ventil finden und lange unter- bzw. weggedrückt werden. Also gönn‘ dir hin und wieder eine Auszeit vom Mama-Alltag: Sprich mit einer Freundin über das, was dich bewegt, mache einen schönen, langen Spaziergang oder lerne meditieren.
Lass mich in den Kommentaren wissen, ob du diese Übungen schon kanntest, und ob sie dir geholfen haben, den nächsten Ausraster zu vermeiden.
Buchempfehlung
Mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekomme ich vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.