Das Leben mit Vorschulkindern ist voller Veränderungen und neuer Herausforderungen. Nicht nur wollen wir als Eltern unsere Kinder optimal auf die Schule vorbereiten. Auch die ersten Zähne wackeln und die sogenannte Wackelzahnpubertät lässt grüßen. Wenn du dich fragst, was das genau ist und wie du dein Kind in dieser Zeit am besten unterstützen kannst, bist du hier genau richtig. Lass uns loslegen.
Sommerferien sind vorbei und der Kindergarten geht wieder los. Doch dieses Jahr ist bei uns alles anders, denn es ist unser letztes Jahr im Kindergarten und meine Tochter ab sofort ein Vorschulkind. Doch damit nicht genug!
Anfang August wurde unsere Tochter sechs Jahre alt und irgendwie scheint sie wie ausgewechselt. Sie ist bockig und widerspricht ständig. Das ist ganz schön anstrengend. Natürlich möchte ich mich nicht von meiner 6-Jährigen herumkommandieren lassen, und das sage ich ihr auch deutlich. Eine Antwort auf ihr Verhalten fand ich schließlich in Saskia Niechzials Buch Hallo Schulanfang!*
Die Autorin, selbst Grundschullehrerin und Mutter von 3 Kindern, schreibt darin, dass in der Tat um den sechsten Geburtstag herum, das Gehirn „neu verschaltet“ wird. Fällt dieser Zeitpunkt dann mit so großen Veränderungen wie dem Übergang vom Kindergarten zur Schule zusammen, kann das für zusätzliche Spannungen sorgen. Sie empfiehlt daher (wenn möglich) diese Kann-Kinder – wie meine Tochter – erst ein Jahr später einzuschulen. Diese Aussage bestärkte mich in unserer eigenen Entscheidung, unserer Tochter ein weiteres Jahr Kindergarten zu gönnen.
Doch was zeichnet die Wackelzahnpubertät aus? Und wenn die Phase schon für Konflikte sorgt, wie wird es erst in der richtigen Pubertät?
Was ist die Wackelzahnpubertät?
Die Wackelzahnpubertät bezeichnet die Übergangsphase, in der Kinder ihre Milchzähne verlieren und die bleibenden Zähne durchbrechen. Diese beginnt meist im Alter von fünf bis sieben Jahren, kann aber je nach Kind variieren. Diese Wackelzahnpubertät dauert in der Regel etwa zwei bis drei Jahre, bis alle Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt sind. Begleitet wird diese Phase oft von Stimmungsschwankungen und einer Vielzahl von neuen Herausforderungen, sowohl für das Kind als auch für die Eltern.
Symptome und Anzeichen der Wackelzahnpubertät
Zu den häufigsten Symptomen der Wackelzahnpubertät gehören:
- Lockere Milchzähne
- Stimmungsschwankungen
- Erhöhte Reizbarkeit
- Verstärktes Kauen und Beißen auf Gegenständen
- das Kind wird (wieder) anhänglich oder zieht sich zurück
Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Vor allem die ersten drei Punkte kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Welche Symptome kommen dir bekannt vor? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Emotionale Veränderungen bei Vorschulkindern
Während der Wackelzahnpubertät durchleben Kinder viele emotionale Veränderungen. Sie sind oft sensibler und reizbarer. Dein Kind könnte plötzlich Wutanfälle bekommen oder sich zurückziehen. Diese Stimmungsschwankungen sind zwar normal, aber für uns als Eltern oft schwer auszuhalten.
Es kann helfen, wenn du deinem Kind in dieser Zeit besonders viel Zuwendung und Verständnis entgegenbringst. Mir hat bereits das Wissen geholfen, dass es ein natürlicher Entwicklungsschritt ist und nicht an meiner Erziehung liegt, dass ich nun ständig Widerworte höre.
Körperliche Veränderungen während der Wackelzahnpubertät
Neben den emotionalen gibt es auch körperliche Veränderungen. Die offensichtlichste ist natürlich das Wackeln und schließlich das Ausfallen der Milchzähne. Bis so ein Wackelzahn endlich draußen ist, braucht es allerdings Geduld.
In der Zwischenzeit essen die Kinder schlecht, weil der Wackelzahn stört. Ist das Zahn endlich locker, bleibt die Wahl: Herausziehen oder Herauswackeln. Ein Tipp: Vorher das Zahnfleisch mit einem Eiswürfel kühlen, um die Schmerzen zu lindern. Übrigens, es ist nicht möglich ist, den Wackelzahn einfach herausfallen zu lassen, so wie es meine Tochter nachdem ersten Zahn gerne wollte, sagt meine Bekannte als erfahrene Zahnärztin.
Sind die neuen Zähne dann da, ist gründliches Zähneputzen umso wichtiger. Und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt können sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass die neuen Zähne gesund sind und richtig wachsen. Zum Glück haben wir die gleich mehrfach davon in der Familie.
Viele Kinder machen in dieser Zeit auch einen Wachstumsschub durch. Die Feinmotorik verbessert sich, während der ersten Schreibübungen, und die Bastlerobjekte werden aufwendiger.
Tipps für Eltern: So unterstützt du dein Vorschulkind
Hier sind einige praktische Tipps, wie du dein Kind während der Wackelzahnpubertät unterstützen kannst:
- Geduld und Verständnis: Zeige deinem Kind, dass du für es da bist, und nimm seine Gefühle ernst. Sprecht offen über die Veränderungen.
- Routine beibehalten: Ein strukturierter Tagesablauf gibt deinem Kind Sicherheit und Stabilität. Ich habe zum Beispiel ein paar neue „große Mädchen“-Regeln eingeführt. So gehört Tischdecken ab sofort zu ihren Aufgaben.
- Zahnhygiene: Erkläre deinem Kind, warum es wichtig ist, die bleibenden Zähne gut zu pflegen. Zeige ihm, wie es richtig putzt, um unnötiges Nachputzen zu vermeiden.
- Spiel und Spaß: Ablenkung kann helfen, Schmerzen zu lindern. Wenn dein Kind Zahnschmerzen hat, könnt ihr zusammen spielen oder lachen – das ist oft die beste Medizin!
Die Wackelzahnpubertät gemeinsam meistern
Du siehst, die Wackelzahnpubertät ist eine aufregende Zeit voller Veränderungen. Mit Geduld, Verständnis und den richtigen Tipps kannst du dein Kind gut durch diese Phase begleiten. Ich bin jedenfalls stolz auf mein „großes“ Mädchen, und gemeinsam freuen wir uns auf die Vorschulzeit.
Und jetzt bist du dran: Wie gehst du mit der Wackelzahnpubertät um? Und wenn deine Kinder schon älter sind: Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin gespannt auf deine Kommentare!