Vor allem seit der Rückkehr in den Job versuche ich die Zeit am Morgen besser für mich zu nutzen, bevor meine Tochter aufwacht. Ich genieße die Ruhe sehr (wenn alle anderen noch schlafen). Das gelingt mir selten, denn ich bin eher ein Morgenmuffel. Und so passe ich meine Morgenroutine fortlaufend an. Hier kommen fünf Ideen, die sich bisher in meiner Morgenroutine bewährt haben plus drei Zusatz-Tipps für einen entspannten Start in den (Arbeits-)Tag. Doch vorab sollten wir ein paar Dinge klarstellen.
Was bedeutet eigentlich Morgenroutine?
Eine Morgenroutine ist eine feste Abfolge bestimmter Tätigkeiten, die du früh direkt nach dem Aufstehen durchführst. Diese bereiten Dich perfekt auf den kommenden Tag vor. Was das ist, variiert von Person zu Person. Du kannst dir deine Routine individuell zusammenstellen. Das kann eine Meditation, eine kurze Sporteinheit, das Schreiben einer To-Do-Liste oder auch ein gemeinsames Frühstück sein. Es sollten Tätigkeiten sein, die dir wichtig sind und Kraft schenken.
Warum ist eine Morgenroutine sinnvoll?
Gerade morgens, wenn wir noch nicht ganz wach sind, läuft unser Körper auf Autopilot. Dann trotten wir zur Kaffeemaschine und bevor wir es bewusst wahrnehmen, ist die erste Tasse Kaffee auch schon leer. Der Autopilot spart Energie. Wir müssen KEINE Entscheidung treffen, sondern kommen automatisch ins Handeln. Das macht das Etablieren neuer Routinen zur Herausforderung.
TIPP: Um Gewohnheiten zu verändern, musst du diese überhaupt erst als solche erkennen (bewusst machen). Nutze hierfür die Habit Scorecard von James Clear, eine Übung aus seinem Buch Atomic Habits* Hier geht’s zur Anleitung
Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Das hängt ganz von dir ab und was du in dieser Zeit tun möchtest. Zwischen 20 Minuten und 2 Stunden ist alles möglich. Wenn du Kinder hast, geben sie allerdings das Zeitfenster vor. Meine Tochter steht zum Beispiel (mittlerweile) wie ein Uhrwerk gegen 7 Uhr auf – egal wann sie eingeschlafen ist. Also muss ich mindestens ein halbe Stunde früher aufstehen, um die Ruhe (vor dem Sturm) wirklich zu genießen. Gar nicht so leicht als Morgenmuffel!
Meine Morgenroutine: 5 Ideen zum Ausprobieren
1. Aufstehen: App statt klassischer Wecker
Ich liebe diese App! Statt einem durchdringenden Weckton, der dich unsanft aus dem (Tief)Schlaf reißt, wird der gewählte Ton oder das Geräusch schrittweise lauter – ähnlich einer Lampe, die immer heller wird. Das voreingestellte Zeitfenster liegt bei 30 Minuten. Der Werkvorgang beginnt, wenn du dich in der Leichtschlafphase befindet und somit besonders leicht aufwachen kannst – spätestens jedoch zur festgelegten Uhrzeit. Die kostenlose Version reicht meiner Erfahrung nach aus und ja, es gibt auch ein Schlummer-Taste.
2. 5 bis 10 Minuten meditieren
Ein Punkt, der mir persönlich echt schwer fällt, ist das regelmäßige Meditieren. Gerade an Tagen, an denen ich es nicht schaffe, vor meiner Tochter aufzustehen, kommt es zu kurz. Wenn ich es dann doch mal schaffe, setze ich mich gerne ans Fenster im Wohnzimmer. Dann wähle ich eine Meditation aus meiner YouTube-Playlist. Die Liste ist sortiert – von kurz nach lang. Ganz nach meinem Bedürfnis und der vorhanden Zeit gehören diese Minuten mir allein.
TIPP: Eine super Alternative für diejenigen, die der Versuchung widerstehen wollen, stundenlang durch YouTube zu surfen: Insight Timer. Annika Henkelmann (aus meiner YouTube Playlist) hat hier ebenfalls ein Profil
3. Pflegeprogramm im Bad: Alle Produkte, die ich täglich nutze, in einem Körbchen
Eine echter Durchbruch in meiner Morgenroutine! Diese Idee habe ich tatsächlich von MinimalMom oder Clutterbug, die gerne alles Labeln und in Körbe packen. Gut, ich hatte schon immer ein Täschchen für meine Kosmetik wie die meisten Frauen. Doch für meine Pflegeprodukte fehlte mir ein System, das funktioniert.
Gerade die Gesichtspflege habe ich jahrelang vernachlässigt, weil ich die Produkte an verschiedenen Orten aufbewahrt habe und viele verschiedene Produkte hatte, die den gleichen Zweck erfüllten. Es war einfach zuviel! Nun habe ich ein Körbchen, in denen alle Produkte drin sind, die täglich benutze. Die Auswahl ist reduziert. Jedes Produkt gibt es nur einmal und das wird so lange benutzt, bis es aufgebraucht ist. Erst dann greife ich in meinen Vorrat und ersetze es.
Das Körbchen enthält alle Produkte, die die täglich als Teil meiner Morgenroutine benutze.
Das heißt nicht, dass ich nicht gerne Neues ausprobiere. Das tue ich, wenn ich die Notwendigkeit sehe (weil etwas aufgebraucht ist) oder weil etwas nicht funktioniert. Diese Produkte sortiere ich regelmäßig aus und verschenke diese weiter. Teure Kosmetikprodukte sind übrigens auch eine super Geschenkidee.
4. Anziehen: Outfit am Vorabend rauslegen
Ich gebe zu, manchmal plane ich in meinem Kopf schon die Outfit für die ganze Woche und dann macht das Wetter mir einen Strich durch die Rechnung. Improvisieren heißt das Schlüsselwort. Manchmal gefällt mir auch das gewählte Outfit nicht oder ich bin nicht in der Stimmung dafür. Zu 90 % spart mir diese Idee morgens jedoch eine Menge Zeit. Auch das Outfit meiner Tochter lege ich bereits am Vorabend heraus. Dann weiß auch Papa Bescheid.
TIPP: Eine Capsule Wardrobe erleichtert die Entscheidung, da die wenigen Teile alle miteinander kombinierbar sind. So macht Shoppen im eigenen Kleiderschrank richtig Spaß!
5. Auch beim Schminken gilt: Weniger ist mehr!
Nur das, was ich täglich benutze, ist in meinem Schmicktäschchen, denn ich hasse langes Suchen! Ok, mein Maniküre-Set ist auch darin, damit es einen festen Platz hat. Außer Mascara, Eyeliner und Augenbrauenstift hat sich bei mir die Jahre über nichts durchgesetzt. Ich trage kein Makeup und Lippenstift nur zu besonderen Anlässen. Das spart morgens zusätzlich Zeit. Regelmäßiges Aussortieren gehört auch hier dazu, um den Überblick zu behalten.
Auf die Punkte Kinder anziehen, Zähne putzen und Frühstück vorbereiten gehe ich jetzt nicht näher ein, denn dieser Teil der Morgenroutine ist bei den meisten von uns wenig entspannt. Übrigens, beim Fertigmachen meiner Tochter gilt: Teamwork! Multi Tasking funktioniert nämlich nicht! Doch das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.
Morgenroutine: Ideen für entspanntes Arbeiten und Nachhause kommen
Bevor ich das Haus verlasse oder mich an den Schreibtisch setze
6. Kurzer Rundgang aka 5 bis 10 Minuten Speed Cleaning
Aufräumen gehört zu meiner Morgen- wie Abendroutine. Dabei laufe ich von Raum zu Raum und räume das Notwendigste zurück an seinen Platz. So werde ich nicht vom Chaos erschlagen, wenn ich am Nachmittag nach Hause komme. Dazu mehr in meinen Beiträgen Grundregeln für ein aufgeräumtes Zuhause und 15 Minuten Speed Cleaning – so funktioniert’s
7. Im Homeoffice: Gut durchflüten, Wasserflasche und Kaffee bereitstellen
Egal, wo dein Schreibtisch steht – bevor du dich daransetzt, solltest du diese zwei Dinge tun: Gut durchlüften für frische Luft (Sauerstoff hilft bekanntlich beim Denken) und alles an Getränken bereitstellen, was du die nächste Stunde brauchst. Denn ständiges Aufstehen unterbricht den Fokus. Mit Kaffee und Wasser bewaffnet komme ich in den Flow und die Arbeit geht viel leichter von der Hand. Stichwort: Produktivität!
8. Auf dem Weg ins Büro: Handtaschenkontrolle!
Wasserflasche, Sonnenbrille, Handy, Schlüssel – Ok, alles dabei! Das ich das überhaupt mache, ist mir übrigens erst mit der oben erwähnten Habit Scorecard bewusst geworden. Für alles gilt: Ein fester Platz ist ein Muss z.B. für Schlüssel am Schlüsselbrett. Dann gehört auch langes Schlüsselsuchen der Vergangenheit an.
So das war’s! Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Morgenroutine einige Ideen mitgeben, die du demnächst selbst ausprobieren möchtest. Doch bevor du gehst, hole dir meine Habit-Tracker-Vorlage inkl. Cheat Sheet. Die ideale Starthilfe, um deine eigene Morgenroutine zu etablieren!
Buchempfehlung
Mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekomme ich vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.