10 gute Gründe für ein eigenes Bullet Journal

Ryder Carroll hat die Bullet-Journal-Methode ursprünglich entwicklet, um besser mit ADHS umzugehen. Wie und warum ich ein Bullet Journal nutze, habe ich dir in zehn guten Gründen zusammengefasst.

Wenn mich jemand fragt, was ein Bullet Journal ist, dann sage ich immer: eine geniale Mischung aus Kalender, Notizbuch, ToDo-Liste und Tagebuch. All das und noch viel mehr vereint die Bullet-Journal-Methode, die ursprünglich von Ryder Carroll entwickelt wurde. Und wer mag, kann dabei auch noch richtig kreativ werden.

Was ist ein Bullet Journal?

Die Basis ist ein einfaches Notizbuch und ein Stift. Mehr braucht es wirklich nicht, um mit dem Bullet Journaling zu starten. Die Bujo (kurz für Bullet Journal) Community schwört auf das Leuchtturm 1917*. Doch für den Einstieg reicht auch jedes herkömmliche Notizbuch.

Das Geniale an dem System ist die Flexibilität. Du startest mit einem leeren Notizbuch und gestaltest deinen Planer so wie es zu dir und deinem Leben passt. Ryder Carroll gibt zwar ein paar Elemente vor, die aufeinander aufbauen, doch es liegt ganz allein an dir, ob du und wie du diese nutzt. Mehr zum Aufbau erfährst du in meinem Beitrag Bullet Journaling 101

Cover TheBulletJournalMethod 1

Die Bullet-Journal-Methode*

von Ryder Carroll

1. mit dem Bullet Journal den Überblick behalten

Bevor ich mit dem Bullet Journaling im April 2020 anfing (mitten im ersten Corona Lockdown), war ich bereits ein Fan von ToDo-Listen. Dazu kamen diverse Notizen auf verschiedenen Blättern und Blöcken. Ich neigte schon immer dazu, Gedanken eher aufzuschreiben als diese mit mir herumzutragen. Was meiner Zettelwirtschaft fehlte, war eine Struktur! Eine Struktur, die Themen sortiert, priorisiert und zeitlich einordnet.

Mit der von Ryder Carroll entwickelten Einteilung in langfristige, mittelfristige und kurzfristige Planung werden aus einer langen Liste an Aufgaben kompakte Übersichten. Dabei wird von anhand von Symbolen Termine von Aufgaben und Notizen unterschieden. Du hast alles auf einen Blick an einem einzigen Ort zum Nachschlagen: deinem Bullet Journal. Du weißt, was demnächst ansteht bzw. was zu tun ist. Du denkst zum Beispiel rechtzeitig an die Geburtstagskarte für Oma. Das motiviert und spornt an, weiterzumachen.

2. den Kopf frei kriegen

Es heißt nicht ohne Grund: Schreiben für die Seele. Seitdem ich ein Bullet Journal nutze, kann ich viel besser schlafen. Fast alles, was mich bewegt, schreibe ich auf. Dinge, die ich noch erledigen möchte, wenn auch nicht diese Woche, sondern nächsten Monat, eine Erinnerung oder etwas Interessantes, was ich in einem Podcast gehört oder einem Buch gelesen habe. Alles findet einen Platz im Bullet Journal.

3. bestens vorbereitet in den Tag starten

Manche finden es vielleicht spießig, seinen Tag bis ins Detail zu planen. Für Familien mit einem oder mehreren Kindern ist die Vorausplanung der kommenden Woche in jedem Fall ein Überlebensprinzip: Wer muss wann sein? Wer übernimmt welche Aufgaben? Wir haben zwar auch einen Familienkalender für Termine, doch die zusätzlichen Aufgaben notiere ich in meinem Bullet Journal beim entsprechenden Wochentag. Auf diese Weise kann ich mehr, aber nicht zu viele Dinge erledigen. Und habe einen besseren Überblick, was ich an wen delegiert habe. Dabei plane ich ausreichend Puffer für Unerwartetes und Zeit zum Entspannen ein. Denn das Leben hat oft genug andere Pläne.

4. sich auf eine Aufgabe konzentrieren

Dem Thema Multitasking habe ich einen eigenen Beitrag gewidmet. Eine sehr wirkungsvolle Methode, die sich mit dem Bullet Journaling wunderbar vereinbaren lässt, ist die im Beitrag beschriebene Salami-Taktik. Also eine große Aufgabe solange zu zerlegen, bis daraus handliche Pakete werden, die kaum Zeit oder Motivation erfordern.

Über einen kurzen Zeitraum ist es auch viel einfacher, sich zu fokussieren und die Aufgabe tatsächlich zu erledigen, bevor die nächste Ablenkung auf einen wartet. Belohnt wirst du mit einem Kreuzchen auf deiner ToDo-Liste im Bullet Journal und dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben und das kann eine ganze Menge sein, wenn du dich nicht ablenken lässt.

5. Prioritäten setzen leicht gemacht

Ryder Carroll hat für Termine, Aufgaben und Notizen mit Priorität ein eigenes Symbol: einen Stern, der vor das eigentliche Symbol gesetzt wird. Der Stern fällt sprichwörtlich aus der Reihe und springt daher förmlich ins Auge. Keine Chance, es zu übersehen!

Um überhaupt einen Überblick über alle anstehenden Aufgaben zu bekommen und daraus Prioritäten ableiten zu können, empfehle ich vor dem Start eines eigenen Bullet Journals Ryder Carrolls Übung Gedankenspeicher leeren.

Alle Aufgaben, die nach der Übung übrigbleiben, kannst du auf der Zeitachse einordnen und anschließend die wichtigste Aufgabe des Tages (eng. most important task, MIT) priorisieren. Diese Aufgabe ist dann dein Frosch, um den du dich als erstes kümmern solltest wie Brain Tracy* sagen würde.

6. Erinnerungen festhalten

So genug mit dem Zeitmanagement! Eine Sache, die ich sehr am Bullet Journal schätze, ist dass dort auch ausreichend Platz für Erinnerungen bleibt. Ob überhaupt und wie viel Platz du brauchst, bleibt dir überlassen. Von „einer Zeile pro Tag“ bis hin zu eigenen Seiten mit Polaroids ist alles erlaubt.

Ich habe zum Beispiel die wichtigen Meilensteine meiner Tochter festgehalten. Wann sie was zum 1. Mal etwas gemacht hat wie z.B. sich selbst einen Pullover anziehen, einen Spruch, der uns die Sprache verschlägt, eine Liste mit ihren ersten Worten und so weiter.

Im Bullet Journal sind kleine Momente festgehalten, die ich sonst schon längst vergessen hätte. Hier kommt der Tagebuch-Charakter zum Tragen. Ob der Eintrag kurz oder lang ausfällt, hängt bei mir Tagesform ab. Ob es überhaupt etwas für dich ist, musst du vielleicht einfach mal ausprobieren.

7. jederzeit neue Dinge ausprobieren

Und da kommen wir direkt zum nächsten Punkt. Neben den Seiten am Anfang wird jeder Monat nach und nach erstellt. Dabei hast du immer die Möglichkeit, neue Layouts auszuprobieren. Nicht nur die Standard-Layouts für Monats- und Wochenübersicht lassen sich beliebig anpassen, wenn das gewählte Layout nicht für dich funktioniert, du mehr oder weniger Platz benötigst.

Vielleicht möchtest du den Fokus auf ein bestimmtes Thema legen mit einer 31-Tage-Challenge? Jeder Monat ist anders und passt sich an deine individuellen Bedürfnisse an. Jedes Thema bekommt so viel Raum wie du es brauchst oder eben überhaupt keinen. Das ist der entscheidende Vorteil gegenüber vorgefertigten Planern. Du bestimmst die Regeln und experimentierst so lange, bis es für dich passt!

8. Gewohnheiten tracken

Ein Element, das ich von Beginn an nutze, ist der so genannte Gewohnheits-Tracker (engl. Habit Tracker) – aus meiner Sicht der Hack, um Gewohnheiten zu ändern. Vom Kreuzchen im Kalender (die von Ryder Carroll bevorzugte Methode) über Mini-Kalender bis hin zu Graphen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Habit Tracker zu gestalten. Beispiele für Gewohnheitstracker findest du auf Pinterst und meinem Instagram-Kanal

Ryder Carroll empfiehlt dabei max. 6 Gewohnheiten gleichzeitig zu tracken. Teilweise mache ich sogar weniger, denn zu viele Tracker können schnell überfordern (diese Erfahrung musste ich selbst machen). Um langfristig Gewohnheiten zu ändern, sollten diese 4 Schlüssel-Kriterien erfüllt sein

9. Reflektion

Gewohnheits-Tracker sind ein Parade-Beispiel für Reflektion im Bullet Journal. Bleibt eine Spalte oder Mini-Kalender leer, solltest du dich fragen, ob du diese Gewohnheit überhaupt zu dir passt oder wie du die Abläufe verbessern kannst, um die Noch-Nicht-Gewohnheit besser zu integrieren.

Auch die Liste unerledigter Aufgaben gibt dir reichlich Aufschluss. Hast du dir vielleicht zu viel vorgenommen? Ist die Aufgabe zu groß? Zerlege diese mithilfe der Salami-Taktik in kleinere Schritte (siehe Punkt 4) Hast du keine oder falsche Prioritäten gesetzt? (siehe Punkt 5) Auch leere Seiten sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Layout oder das Thema für dich nicht funktioniert.

10. kreativ sein

Zu guter Letzt kannst – musst du aber nicht – mit dem Bullet Journal richtig kreativ werden. Manche Bujo-Liebhaber machen aus ihren Notizbüchern richtige Kunstwerke. Lass dich davon nicht abschrecken!

Ich selbst bevorzuge minimalistische Layout, denn im Alltag mit Kind bleibt wenig Zeit für aufwendige Designs. Dennoch gestalte ich meine Wochen- und Monatsübersichten gerne in einem einheitlichen Thema (engl. Theme) Beispiele dafür auf meinem Instagram-Kanal

Meine Lieblings-YouTuberin zu diesem Thema seit Langem ist Rylee Autumn. Sie schafft es mit einfachen Filzstiften und etwas Washi Tape tolle Layouts in kurzer Zeit umzusetzen. Dafür brauchst du kein teures Zubehör, nur Stifte und ein Notizbuch!

Und überzeugt? Bist du bereit für dein erstes Bullet Journal? Dann habe ich hier 10 Tipps für den Start ins Bullet Journaling

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Hi, ich bin Miriam

Ich habe eine kleine Tochter und liebe Listen. Unter dem Motto #MachdirdasLebenleichter blogge ich seit April 2021 und gebe dir meine besten Tipps an die Hand, um dich im Alltag besser zu organisieren. Immer mit dabei: mein Bullet Journal, eine geniale Mischung aus Kalender, Notizbuch, ToDo-Liste und Tagebuch!

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